Updated: 09.05.03; 20:32:21.
New Release! J.C., v.2.003

Selig sind die Friedfertigen

Sätze, die die Welt nicht braucht
Alles aus der schönen neuen Medienwelt, was Augen weinen und Köpfe schütteln läßt
        

Samstag, 26. April 2003

Sätze, die die Welt nicht braucht (3)

Wissen Sie, was ein Stück Emanzipation kostet? Nein? 6 Euros. Diese und andere Informationen entnahm ich "mobil", meinem persönlichem DB-Exemplar zum Mitnehmen, als ich den Bericht über Catherine Le Pesquer, die sich der Einfachheit halber "Aida" nennt, las. Sie brachte mit einem Satz die Lösung aller Probleme, gegen die Frauen allerorts seit Jahrzehnten kämpfen:

„Einer Frau eine Zigarre zu reichen ist für mich ein Stück Emanzipation."

Bisher habe ich eher selten einer Frau eine Zigarre gereicht, weil ich letztere lieber selber rauche. Aber jetzt ist Schluß mit emanzipationsfeindlichem Eigensinn, zum nächsten Internationalen Frauentag werden 10 Kisten bestellt und damit ordentlich Emanzipation unters Volk gebracht. (Warum fällt mir jetzt „Empowerment"(*) ein?)

Emanzipativ ist auch der Event (ich verzichte jetzt mal auf das Speiben, das mich sonst beim Hören des Wortes „Event" überkommt – ist ja schließlich für die Emanzipation!), den "Aida" mit ihren Zigarrenrollerinnen veranstaltet. Der Bildbeweis auf der Homepage zeigt: Auf junger Mädchen Schenkel werden die Zigarren vor den Augen des Publikums gerollt - ein Ex-US-Präsident, wer schlimmes dabei denkt....

Auch anderes Interessante erfährt man auf der Homepage der „heimlichen Botschafterin der Zigarre" (hmmm, mobil: von Geheimen Räten habe ich schon gelesen, aber heimliche Botschafterinnen? Und hat Zigarrenland jetzt schon die Aufnahme in die UN beantragt?):

„Jetzt rauchen die Frauen."

Ach, jetzt erst?

„La Baronessa rauchen ist auch eine erotische Provokation."

Sollte Monica etwa... Aber wieso ist es „auch" eine erotische Provokation? Weil es auch eine zum Lachen ist? Zum Weinen? Eine gegen GW Bush? Zumindest scheint Frau Aida Hände aus Teflon zu haben, wenn sie es schafft, Zigarren mit einem „1000 Grad heißen Gasbrenner anzuzünden" – aber vielleicht ist ja auch nur die Flamme so heiß.

Und wo ich gerade bei Präsidenten, heißen Sachen und Kuba war („Zigarren") – ich hatte doch ganz vergessen, daß die Invasion von Exilkubanern in der Schweinebucht in J.F. Kennedys Amtszeit fiel. Und auch das noch heute gültige, für mich inhumane Handelsembargo (böse Zungen behaupten, der präsidiale Vorrat an Kuba-Zigarren sei vorher noch kräftig aufgestockt worden). Aber: „De mortuis nihil nisi bene". (**) Und dann doch lieber Willie Nelson und "Smoke, smoke, smoke that cigar" hören (wma-file)

(*) darüber demnächst mehr.
(**) die deutschen Schwächlinge und Friedenstreiber schreiben darüber in der Biographie, während die offizielle JFK-Page das wohl vergessen hat. Sie erinnert lieber per Audio-File an die Aufgaben der Bürger und an die Feinde des gewöhnlichen Menschen: „tyranny, poverty, disease, and war itself" – Herr Bush, hören Sie doch mal kurz zu.


7:55:16 PM    [] denken mit

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