meinungen und deinungen eines bloggers von geringem verstand...

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28.11.02
 
Alltag ist wenn man trotzdem lacht.

Heute mal alle mpgs, die sich in den letzten Wochen auf meiner Platte angesammelt haben, auf CD gebrannt (100 Songs, 400MB), und die höre ich jetzt mit Random. Sehr krass-witzige Mischung: nach D&B-Stück russischer Liedermacher zu Guitarre - und immer die bange Frage: Wann kommt Kreislers zerknisterte Rosmarin-Einspielung :-)

Alltag - was ist das: Wenn es mal ein etwas anderer Blick sein darf, empfehle ich folgenden Aufsatz aus der auch sonst interessanten Zeitschrift "vokus" des Instituts für Volkskunde an der Uni Hamburg.

Und während der Alltag den Festtag noch locker besiegt, hat er natürlich keine Chance gegen den //Achtung, Ekelwort// Event. Das relativiert sich allerdings, wenn man in Google mit "Seiten aus Deutschland" sucht :-)

Natürlich sind diese "Wort-Kämpfe" banal; was mich allerdings fasziniert, ist die Assoziationskraft der Ergebnisse.

So finde ich eben mal neben dem Alltag in Deutschland

- die Chemie im Alltag;
- lasse mich überraschen, was hinter http://www.alltag.cc/ steckt;
- bin traurig oder nicht, daß es bei manchen der spirituellen Alltag nicht recht weiter geht;
- finde meinen Eingangssatz variiert;
- tauche mal kurz in den Alltag blinder und sehbehinderter Menschen;
- vergesse Zeit und Raum;
- sehe mir den Alltag auch mal sprachkritisch an;
- und ergreife die Chance

hier endlich mal wieder auszusteigen. Schon erstaunlich, daß im und mit dem Internet der Kampf so ausgeht :-)

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27.11.02
 
Schöne neue Computerwelt: Chef schafft XP-Rechner im Büro an. Nach einem guten langen Tag Installationsgerödel ist nur noch der Zugang zum Netzwerk zu knacken. Naja, einen weiteren Tag und viele graue Haare später rufe ich dann mal eine Hotline an.

Ich: "Tag, wie kommt man denn mit der Schleuder in Netzwerk?"
Hotline: "Äh......//Schweigen// ja, da weiß ich auch nicht, ob ich Ihnen weiterhelfen kann."
Ich: "Aha."
Hotline: "Eigentlich ist ja alles so weit vorinstalliert. und Netzwerk - das geht ja so tief, dafür sind wir hier nicht geschult. Vielleicht wenden Sie sich mal an einen Netzwerk-Administrator."
Ich: "Ja, schönen dank auch.."

Naja, noch ein bißchen rumgefrickelt, dann Bekannten angerufen.
Ich: "Hallo, Chef hat XP gekauft."
Er: "aber damit willste hoffentlich nicht ins netzwerk"
Ich: "ähm, doch eigentlich schon"
Er: "habt ihr die home oder professional edition"
Ich: "home"
Er: Wart mal, ich geb dir mal angie, die hat die home zuhause"
Ich: "ok"

Sie: "home edition ist nicht besonders netzwerkfähig, besorg dir die prof. edition"
Ich: "aha, weil wir hatten dies & das problem"
Sie: "home edition ist nicht besonders netzwerkfähig, besorg dir die prof. edition"
M: "weil, da ist jetzt dies & das"
Sie: "home edition ist nicht besonders netzwerkfähig, besorg dir die prof. edition"

Na, warum nicht gleich so :-) Wenn diese Rödelei nur nicht die Erlebniswelt so einschränken würde. Da bleibt wenig Anregung für den Blog.

Vielleicht bringt ja die nachherige Ausstrahlung von Praunheims Film "Überleben in New York" - auch wenn ich gerade Zweifel habe, daß ich das noch wach erlebe... Bis dahin noch weiter Ronald Schernikaus "kleinstadtnovelle" lesen - erschreckend, wie da die eigene Schulzeit wieder hochkommt...

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26.11.02
 
Ach du meine Nase! //hier folgt zweistündiges Kopf- & Nasenschütteln// Stiftung Warentest at its best! Haben die einen Artikel über Snuff/Snus verzapft, in dem Verständnis von der Materie wohl nicht nötig war (immerhin haben sie nicht getest, was passiert, wenn Kleinkinder das in eine Steckdose stopfen...). So bin ich als Schnupftabakler endlich auch unter den Mode-Drogisten - ist ja auch was. Wenn das so weitergeht. wird das die Woche des Mainstreams (s. gestern). Aber Aufklärung ist nah.

Immerhin: Das leitet etwas meiner negativen Energie ab, die ich gestern beim Lesen eines Artikels der sehr geschätzten SZ erhielt. Wie sich da Judith "Stewardess" Mair über Großmutters Verhaltens-Qualitäten ausließ, die es in der New Economy ja nicht gäbe, weshalb diese ja auch zu Recht gescheitert sei - das hatte schon Hans-Olaf Henkel-Qualität. Schmeißen wir einfach mal ein paar (Er)Schlagworte und gleich noch ein Buch in die Debatte, damit alle, die es schon immer gewußt haben, prima Wackel-Dackel spielen können. Erstens, und da hat Heike Littger in ihrer Besprechung neuer Management-Bücher recht, ist dieses "Wir sind eine große Familie" auch in der New Economy nicht gerade gang und gäbe; zweitens kenne ich das "Wir arbeiten durch bis der Arzt kommt" auch aus anderen Branchen, wenn Projekte an den Start mußten. Drittens möchte ich den Old School-Manager oder die Mangerin sehen, die um 18 Uhr den Griffel fallen läßt, wie es sich Mair wünscht (es sei denn, Arbeitsbeginn ist vor Sonnenaufgang). Und schließlich und endlich: Sind NewEco-Firmen die einzigen, die gerade gegen die Wand gefahren werden? Nö. Also, was soll das Geschwafel? Und dann 1:1 abgedruckt in der SZ - schon sehr strange.

Nicht, daß ich falsch verstanden werde: Wischiwaschi-Chefs, die mit "flachen Hierarchien"-Gelaber nur die eigene Entscheidungsunfähigkeit kaschieren, sind dem Angestellten ein Greuel! Die können genauso jede Motivation killen, wie es "Die Firma, das bin ich"-Chefs schaffen. Und Überstunden an sich sind keine Tugend. (Wer sagte in brand eins noch, daß Manager, die jeden Tag 14 Stunden oder mehr arbeiten und meinen, sie seien dann noch kreativ, nichts taugen?)

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25.11.02
 
Weiah: Ich gehöre zum mainstream! Bisher habe ich mich ja fast selbst belächelt, wenn ich sonntags den Presseclub einschaltete. Aus Neugier habe ich heute morgen mal auf die Quote (und noch wichtiger: absoluten Zahlen!) geguckt:

BRD Zuschauer 1.99 Mio // % = 16.5

Völlig irritiert wackel ich jetzt mal ins Büro...

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Ach ja: Der gestrige Artikel aus der NZZ über den Bedeutungsverlust der Literatur: Too much blabla. Einzig der Verweis auf Wittgensteins "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt" als Aufgabe der Literatur (nämlich diese Grenzen für die LeserInnen immer weiter zu verschieben, um die Welt zu begreifen) halbwegs interessant. Naja. Kann ja nicht alles interessant sein...

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Heute hätte Laurence Sterne Geburtstag feiern können. Und dabei seufzte es mal wieder "Endlich Tristram Shandy lesen!" aus mir. (Daß der Tristram immer wieder zum Vorgänger des Hypertext erklärt wird, dafür kann er ja nix...)

Da trifft es sich, daß mir heute beim Durchblättern des neuen "Kunstforums" die "Bibliothek der ungelesenen Bücher" von Johannes Deutschbauer vor die Augen stolperte. Und dort findet sich dann auch vier Mal "Zettel's Traum" - könnte ich gleich mal den fünften dazu schreiben :-)

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24.11.02
 
Dank frapp.antville weiß ich jetzt, wo ich im nikotinfreien Büro meinem Laster nachgehen kann :-) Noch besser aber, da ich gerade den Kaffeekonsum reduziere, der Tip von blog.schuemann ist eine Kaffeepause wert!

Und dank x.prjkt weiß ich jetzt auch endlich, wie man ein(e) celebrity wird - so wie Ellen Feiss eben:-) - viel gelernt, erfolgreiches Wochenende, würde ich sagen.

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23.11.02
 
und jetzt wieder nicht michael moore, sondern Die Rede vom Bedeutungsschwund der Literatur aus der heutigen NZZ.

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tabak wird immer teurer, auch wegen der eichel'schen steuererhöhung. ich qualme ja gern die eine pfeife oder andere zigarre für den frieden. aber die damen und herren politikusse mögen sich nicht wundern, daß bei den teuerungen kaum noch jemand eine friedenspfefe raucht... und das kriegsbeil die nase vorn hat.


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endlich wieder bloggen! der nachteil an drehreisen, man kommt nicht dazu. auch den michael moore habe ich nicht weitergelesen. dafür interessante leute getroffen - ist ja auch was :-)

hier also ein paar auffälligkeiten der vergangenen tage:

einen ganzen tag in der bayerischen staatsbibliothek gesessen (bin jetzt mitglied!). scheint das mekka der notebook-besitzerInnen zu sein: alle modelle von uralt-grünschriftaufschwarz-schlepptop bis zum neuesten supermodell zu sehen. und trotzdem bleibe ich bei meinem psion 5mx :-)

zwecks recherche wie blöde die "az" der späten 60er jahre durchgeblättert (die "bild" münchens). irgendwann das gefühl gehabt, die welt bestand damals nur noch aus bestialischen kinder- und frauenmörderInnen, die angst vor katastophen, zunehmender arbeitslosigkeit, steuererhöhungen, neuen modetrends, sexy girls und faschingsbällen haben. da relativiert sich der eindruck des jetzigen deutschlandweiten geklages...

das saubere münchen: auffallend für einen wohnkölner, der in der nicht sooo sauberen domstadt fast meterweise über papierkörbe stolpert, ist die seltene straßenanwesenheit von restmüllverklappungsmöglichkeiten – ob das irgendwie zusammenhängt? apropos stadtreinigung - dette fand ick nu wirklich jut, wa! da wundert es auch nicht, daß das daraus folgt :-)

ohchottochott: in münchen den beweis gefunden, daß die deutschen nicht nur ärmer und arbeitsloser, sondern auch schwerer werden. oder wie soll man das verstehen? kleiner tip für dreisatzschwache...

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17.11.02
 
Hmm: Michael Moore (s. gestern) soll witzig sein? Leute haben sich totgelacht? Habe ich das falsche Buch? NEIN: Moore ist nicht witzig. Kann er auch nicht wirklich sein. Denn das erste Kapitel beschreibt, mit welchen Mitteln George W. Bush seinen Wahlsieg ergaunert hat. Wenn Moore von Wahlbetrug und Manipulationen schreibt, und dies druckt ein deutscher Verlag nach, dann gehe ich mal davon aus, daß das halbwegs stimmt. Und dann ist das einfach schockierend.

Die nächsten drei Tage werde ich in München auf Dreh und Recherche sein, daher kein Blog. Sondern nur Moore weiterlesen.

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Dank telepolis (der tägliche Newsletter ist wirklich zu empfehlen!) habe ich eine neue Lieblings-Webcam der besonderen Art gefunden :-) Die auch einige Fragen aufgibt: Z.B.: Was wollten die Amerikaniker 1966 in Paris knipsen?

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16.11.02
 
Heute nichts im blog, nur eine Antwort auf einen Beitrag im täglich gelesenen "Sofa-Blogger" zu Juli Zehs Spiegel-Essay "Das Prinzip Gregor". (wow - wasn satz)

Danke, ronsens! In den letzten Wochen hörte ich immer wieder Bekannte / Freunde sagen: Naja, wenn man wüßte, wohin die Spenden wirklich gehen. ronsens hat dazu einige gute Links gesammelt. Ansehen! Und dann spenden :-)

Tja, und kaum "nörgel" ich etwas an Schmidt, schon schreibt auch die F.A.Z. einen Nachruf auf die Show (nicht, daß das Blatt ein Maßstab für mich wäre...)

Na, dann lese ich jetzt mal Michael Moores "Stupid White Man" weiter - ob sich dessen Witz über 300 Seiten trägt? Auf jeden Fall bin ich gespannt auf seinen Film "Bowling for Colombine"!

Naja, ist ja doch noch ein blog-Eintrag geworden :-)

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15.11.02
 
Nach Monaten mal wieder Schmidt gesehen. Ge:chmun:chelt. Naja. Aber man muß ja nicht alles gucken. Eher interessiert mich im Moment, wie ich regelmäßig in den Weblogcheckup komme.

Und noch wichtiger: "Rettet die Privatkopie" (s. linke Navigationsleiste) - wie da interessierte Kreise mal wieder fröhlich-kapitalistische Urstände feiern wollen, ist schon unglaublich.

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Artikel von Juli Zeh (sieht fast wie ein Anagramm von Zoé Jenny aus - aber Zehs Hunde sind geschmackvoller angezogen als ZJ, finde ich.) Ach ja: Artikel. Ja, ganz interessant. Fühle ich mich als nicht-so-viel-Käufer (öfter: Tabak in fast jeder Verarbeitungsart, Öko-Lebensmittel; CDs immer mal wieder; und vor allem Bücher. Kleidung? Muß das sein? :-> Urlaub kann man doch auch günstig umme Ecke machen.)

Und -zack- finde ich auch andere, die das lesen. Also mal ein bissel mehr darüber nachdenken und dabei die heute gesehene "SpiegelTV"-Reportage über böse Nazi-Architektur vergessen - wow, war die schlecht. Zweifel? Können durch eigene Anschauung beseitigt werden: Samstag, 23. November, Special, 22.10 - 00.15, VOX, "Nazibauten gestern und heute: Brutalität in Stein"

Und dann mal einfach früher schlafen gehen. Dieses abendliche Schreiben hat ja den Nachteil, daß die Hirnmasse dabei erst so richtig in Fahrt kommt - wo ich doch eigentlich ganz entspannt im Hier&Jetzt pennen will... Was aber wieder den Vorteil hat, am nächsten Tag einen meiner Lieblingsbecher mit Fug und Recht aus dem Schrank zu holen.


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13.11.02
 
Leserbriefe gelesen - da habe ich selber schuld :-) Im neuen Chrismon geblättert, über Zoé Jenny gestolpert (soll das Top sexy sein? prollig? oder war einfach nix anderes da???).

Und dann eben bei den Leserbriefen gelandet. Und lese da den Brief von D. Homfeld zu "Vom Segen des Singens" (aus Heft 9/2002). Dort wurde mal kurz die berüchtigte Nazi-Lied-Zeile "Heute gehört uns Deutschland, morgen die ganze Welt" erwähnt. Homfeld behauptet dagegen, die Liedzeile müsse heißen:

"Heute da hört uns Deutschland" und nicht "gehört".

(Danach kommt dann noch ein merkwürdiger Schwurbelsatz mit kommunistischer Weltbedrohung & Co..)

Ehrlich gesagt frage ich mich, warum die diesen Brief abgedruckt haben? Bzw. inwieweit die Homfelds Behauptung gegenrecherchiert haben? Bei meinen Recherchen bin ich auf beide Text-Varianten gestoßen(*), interessanter für mich aber war der Hinweis, daß dieses Lied "Es zittern die morschen Knochen... " als NS-Lied strafbar nach § 86 a StGB ist.

Einen interessanten Beitrag fand dazu ich unter der für mich vertrauenswürdigen Adresse des Dt. Historischen Museums.
Dort schreibt Wolfgang Findeisen:

1936, mit 10 Jahren, wurde ich ein Pimpf, Angehöriger des "Jungvolks in der deutschen Hitlerjugend". Mittwoch abend hatten wir "Heimabend", Sonnabend nachmittag und oft Sonntag hatten wir "Dienst". Wir lernten die Nazilieder, wie "Es zittern die morschen Knochen der Welt vor dem großen Krieg - wir werden weiter marschieren, wenn alles in Scherben fällt, denn heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt". Übrigens wurde 1943 im Krieg das Wort "gehört" ersetzt mit "da hört"!
Das würde natürlich die Textvarianten erklären.

Jau, und so wurde es wieder ein interessanter Abend mit noch interessanteren Details unserer für manche Menschen "glorreichen" Vergangenheit - zuzüglich einer Sendung über den Atlantikwall auf arte ("die sponnen eben, die Nazis").

'sch läbe isch scho uffreg'nd

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(*) Zitat bei Joachim Fest "Der Untergang- Hitler und das Ende des Dritten Reiches (Alexander Fest Verlag, Berlin 2002):
"Schon in den 20er, 30er Jahren hat die SA das berühmte Lied gesungen, denn heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt, und die Gegner des Regimes haben diese Zeilen umgedichtet in „denn heute zerstören wir Deutschland und morgen die ganze Welt“. Es hat wahrscheinlich keiner von diesen Gegnern gewusst, wie wahr das war, was sie sich da mit einer leicht ironischen Pointe ausgedacht hatten."

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= = = EILMELDUNG = = =
neues im dada_log!

kommen ! sehen ! staunen!

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Heute in Kraushaars "Frankfurter Schule und Studentenbewegung" (leider vergriffen - da liebt man Bibliotheken noch mehr) gelesen. Und arg gewundert, wie ruhig es nach 1962 auf Deutschlands Straßen doch zuging. Wenn ich lese, wie da "Ordnungshüter" Nasen brechen und Leute blutig prügeln, könnte ich mich fast schämen für einen sich entschuldigenden Außenminister. Daß es beim "fast" bleibt, dafür sorgt er als Außenminister schon selber. Hatte er nicht gesagt, er hätte der Gewalt abgeschworen? Naja... (Und bei Fischer ploppt ja auch gleich wieder die gestrige Tochter auf den Schirm...)

Beim Lesen auf die schwierigen Verhältnisse im Frankfurter Institut um die Zeit der Besetzung gestoßen (bzw. mich mal wieder daran erinnert). Wie einerseits das "Adorno hat Theorie zur Praxis geliefert, also soll er auch Butter bei die Fische tun" einleuchtete, andererseits die Reaktion (in beiderlei Sinn!) der Studenten für mich blind um sich schlug. Auch Hans-Jürgen Krahl (Informationen über Krahl, mit zwei Aufsätzen) dabei sehr schillernd erlesen.

Uwe Wesel schrieb in der ZEIT (38/2002) eine Skizze zu ihm, betitelt
"Der Krahl".

The times they are a-changin' - und das ist ja auch //blamm blamm//

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12.11.02
 
Schon nicht schlecht, was man so alles den lieben langen Tag zu lesen bekommt. Immer eine Quelle der Freude: Der SPIEGEL. Heute (und es kursierte dank einer Tochter schon seit einigen Tagen) mal wieder die RAF.

Na, da freue ich mich, daß ich morgen wieder zum Thema "Kommune 1" an den Quellen recherchiere.

Gute Nacht, Deutschland.

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10.11.02
 
gestern nach langer (sehr langer) zeit mal wieder in einem tanzstück. "alibi" von meg stuart und ihrer company damaged goods. es lief im sehr schönen düsseldorfer tanzhaus nrw. nun ja, mir hat das stück nicht gefallen. aber immerhin ging mir dabei auf, was ich für eine schwäche "modernen" (?) theaters halte: die einbeziehung des publikums. natürlich nicht generell. aber bei "alibi" fiel es mir doch eklatant auf: wenn tänzerInnen vorgeben, etwas zu sein, daß sie sehr eindeutig nicht sind, dann geht das eben nach hinten los.

da trat eine akteurin (es war kein "reines tanzstück, videoeinblendungen, texte und "spielszenen" wurden integriert) vor das publikum, die gerade noch als moderatorin mittänzer zur versteigerung angeboten hatte, um sich, weil ja nichts blieb, anzupreisen: "will mich denn keiner?" - na, was wird sie erwartet haben? ein akteur bot an, seine augen zu schließen, um sich dann vom publikum verprügeln zu lassen (valie export z.b. hat das - aber sehr viel konsequenter - schon vor 30 jahren gemacht).

und wenn ich nicht so weit zurück will: christoph schlingensief hat da auch im theater schon ein anderes kaliber aufgefahren. muß man/frau ja nicht - aber dann sollte es vielleicht ganz gestrichen werden...

wenn es zum stück heißt: "Meg Stuart creates a theatrical environment in which a physical and a virtual presence are confronted. In ALIBI the desire for the real clashes with a reality that has become a spectacle." - dann sach ich ma: nöö. aber vielleicht sagt ja jemand was anderes?

ansonsten heute brain overload, der nur mit jeder menge schlaf in den griff zu kriegen war. und wie heute ein klassiker zitiert wird, soll hier als abschluß des tages noch für etwas heiterkeit sorgen...

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8.11.02
 
Nicht, daß ich die Sinnfrage stellen würde: To blog or not to blog. Es gibt halt Tage, an denen einfach nichts schlaues einfallen will. Und LeserInnen zu langweilen, kann ja nicht Sinn&Zweck sein. Also für heute nur einen wirklich guten Link (Flash & halbwegs zügige Verbindung vorausgesetzt):

modern living / neurotica series - nicht nur technisch brillant; allein die Ideen, die der Mensch hat, sind einfach unglaublich!

Naja, und samma ehrlich: Der echte Grund für meine derzeitige Gedankenlosigkeit ist der Weg ins meditative Nirwana, das ich mit diesen kürzlichst erworbenen Hilfsmitteln beschreite :-) // ähh, mit Tabak, versteht sich...

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7.11.02
 
ein lieber freund nannte - naja, "schimpfte" trifft es besser - mich mal einen atomisten, weil ich beim betrachten eines bildes als erstes etwas über ein detail sagte, daß mich an etwas anderes erinnerte. das wiederum fiel mir gestern ein, als ich goldfrapp hörte. und dachte: "klingt n büschen wie..." da mir dann aber im kraut&rüben-verfahren einige gruppen einfielen, fand ich das vergleichen doch nicht besonders sinnvoll und ergetze mich dann lieber an der musik.

wie passend dazu der rabenkalender vom 6.11. mit einem zitat vom großartigen flann o'brien:

"Jemand hat vor kurzem darauf hingewiesen, daß Sibelius wie Tschaikowskij war. Was ist das denn für eine Qualität, daß jemand »wie« sonstjemand ist? Suggeriert das Imitation? Eine Ähnlichkeit der Intuition? Ein sklavisches Neuformulieren von Dingen, die der Meister bereits besser gesagt hat? Oder ist diese Ahnlichkeit physisch, physiognomisch? Ich kenne einen Mann, der wie Bach ist, aber er handelt mit Hammelfleisch en gros und weiß nichts vom wohltemporierten Klavier.
(Flann O’Brien, Golden Hours, deutsch von Harry Rowohlt, Haffmans 2001)

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6.11.02
 
heute ein RR-tag:
- Ramadan fängt an.
- jean-marc Reisers todestag.

geht wohl kaum extremer :-) extrem aber auch die staubmengen, die ich in den letzten tagen durch die gegend bewegt habe.

in den letzten tagen: gutes stichwort. ja, genau, einige haben es mailend bezeugt, daß kafka in deutschland noch gekannt wird. mein kommentar zu königs "super paradise" hatte natürlich eine nicht zu verleugnende ähnlichkeit mit kafkas tagebuchnotiz vom 20. November 1913. und im aktuellen ZEIT-schülerkanon taucht er sogar zwei mal auf - kann man nicht meckern :-) // und auch arno schmidt ist dabei - lest mehr arno schmidt +++ lest mehr arno schmidt +++ lest mehr arno schmidt +++

falls anstöße dazu gebraucht werden: klick here

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4.11.02
 
ach ja: ralf königs "super paradise" gelesen. geweint.

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beim umräumen meines zimmers fiel mir eine der grundfesten christlichen glaubens ein: "Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub." (Pred. 3, 20) naja, und ganz kurz überlegte ich, ob die berge von staub, die mir so entgegenkommen...

diese woche ist hier aus umräumgründen eher ruhe.
Gott mit euch.

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